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Vergebung


Zwei tibetische Mönche treffen einander einige Jahre nachdem sie von der chinesischen Regierung im Gefängnis gehalten und gefoltert worden waren. Der erste Mönch fragt den zweiten: „Hast du ihnen vergeben?“

Der zweite Mönch antwortet ihm: „Ihnen vergeben? Niemals!“

Darauf sagt der erste Mönch: “Dann bist du also noch immer im Gefängnis“

 

„Wir müssen jenen vergeben, von denen wir glauben, dass sie uns Unrecht angetan haben. Nicht, weil sie es verdienen, sondern weil wir so viel Liebe für uns selbst empfinden, dass wir nicht weiterhin für diese Ungerechtigkeiten bezahlen wollen.“

(Miguel Ruiz)

Für mich ist Vergebung einer der schnellsten Wege, um glücklich zu werden.

Vergebung ist ein Akt der Selbstliebe. Vergebung befreit dich von dem Schmerz, der Wut und der Rachsucht, die dein eigenes Leben vergiften.

Solange wir unseren kleinen oder großen „Feinden“ nicht vergeben, tragen wir den Gedankenballast und die damit verbundene schwere Energie eines vergangenen Ereignisses in uns. Jedesmal, wenn wir an dieses Ereignis denken, dann aktivieren wir den in unseren Zellen abgespeicherten Schmerz, unsere Gedanken verfinstern sich, unser Körper wird von stressenden Hormonen überschwemmt. Anstatt diesem Moment unseres Lebens unbeschwert und voller Energie zu begegnen, fühlen wir uns als Opfer und ausgenutzt.

Probiere das einmal aus: Denke an eine Situation, in der du emotional verletzt oder deiner Meinung nach ungerecht behandelt wurdest, versetze dich noch einmal in diesen Moment, in dem dir „dieses schreckliche Unrecht angetan“ wurde:

Wie fühlt sich das an? Spürst du den Schmerz und die Wut in deinem Körper?

Wie fühlt sich dein Magen an? Dein Solarplexus? Deine Schultern?

Beobachte deine Gedanken? Sind sie leicht und unbeschwert oder voller Schwere und Groll?

Einer der schnellsten Wege zum Glück ist, dich von diesen inneren Fesseln zu befreien, die Tür des Gefängnisses zu öffnen und deinen Feind, an den du dich innerlich durch deine gebundene Aufmerksamkeit gekettet hattest, zu befreien. Du lässt das Licht der Vergebung in euren gemeinsamen Kerker.

Vergebung bedeutet nicht, dass du das, was dir angetan wurde für gut heißt,

sondern Vergebung bedeutet, dass du dir für einen Moment erlaubst, den Schmerz und die Verletzung des anderen zu sehen. Denn kein Mensch, der selbst wirklich glücklich und frei ist, wird einen anderen absichtlich verletzen.

Kurz nachdem sich Moritz Vater von mir getrennt hatte und ich mich meiner Rolle als „Drama Queen“ hingab und voller Wut und Schmerz durch den Tag lief, sagte mir ein lieber Freund und „Kurs in Wundern“-Lehrer: „There is either love or a cry for love“ – „Es gibt entweder Liebe oder einen Schrei nach Liebe."

Als ich diese Weisheit langsam in mein System sickern ließ, begann ich erkennen, dass er sich auf seine Art, genauso wie ich, danach gesehnt hatte zu lieben.

Ist das nicht befreiend?

Deine Catharina

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